Klimaschutz
global, regional und gemeinsam

Notwendiges schützen, um Nachhaltiges zu schaffen

Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind vielschichtige, komplexe und teilweise auch missverständliche Entwicklungskonzepte. Die Klimaschutzstiftung begreift nachhaltige Entwicklung als eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, in der Klima- und Umweltschutz als integrale Bestandteile für eine lebenswerte Zukunft verankert sind. Ohne gemeinsamen Klimaschutz jetzt und heute kann es keine globale Zukunftsgerechtigkeit und keine nachhaltige Entwicklungsmöglichkeit, auch nicht hier in Baden-Württemberg, geben.

Folgen des Klimawandels

Der Klimawandel verändert das Temperaturgleichgewicht der Erde und hat weitreichende Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Treibhausgase sind ursächlich für die globale Erderwärmung und resultierend für beispielsweise das Schmelzen von Gletschern und Polarkappen oder den Anstieg des Meeresspiegels. Indirekt bedroht die überhöhte CO2-Konzentration in der Atmosphäre die biologische Vielfalt, führt zu Hunger- und Wasserkrisen, lässt Ozeane versauern und fördert die Verbreitung von Krankheitserregern.

Grafik: Ed Hawkins, National Centre for Atmospheric Science, University of Reading. Daten: Berkeley Earth, NOAA, UK Met Office, MeteoSwiss, DWD, SMHI, UoR, Meteo France & ZAMG.

Die Klimastreifen („Warming Stripes“) der University of Reading um den Klimatologen Professor Ed Hawkins verbildlichen die Temperaturzunahme ab Beginn der Industrialisierung ebenso eindrücklich wie einprägsam. Für Baden-Württemberg ist demnach spätestens ab 1980 ein klarer Temperaturanstieg und Wendepunkt zu verzeichnen. Die negativen Folgen des Klima- und Temperaturwandels – Extremwettereignisse in Form von Überflutungen oder Hitzewellen – treffen uns schon heute. Nicht nur global, sondern auch vor der eigenen Haustür.

Der Globale Klima-Risiko-Index 2020 von Germanwatch unterstreicht das. Er untersucht, wie stark einzelne Länder von verschiedenen Wetterextremen betroffen sind und welche gesundheitlichen und ökonomischen Folgekosten dadurch verursacht werden. Für das Untersuchungsjahr 2018 war Deutschland – neben Japan und den Philippinen – das am stärksten von Extremwetterereignissen betroffene Land der Welt. Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,5°C war 2018 das bisher wärmste Jahr in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Hitzewellen und Dürreperioden führten nicht nur zu enormen Ernteausfällen und Verlusten in Höhe von 3 Mrd. Euro, sondern kosteten auch über 1.000 Menschenleben. Ein trauriges Rekordjahr, aber künftig leider keine Ausnahme mehr.

Klimaschutz: Jetzt und gemeinsam, global und lokal

Klimaschutz ist die zentrale Herausforderung dieses Jahrhunderts und kann nur gemeinsam gelingen. Um der globalen Erderwärmung entgegenzuwirken und weitere Negativfolgen des menschengemachten Klimawandels zu verhindern oder zumindest abzumildern, müssen die Treibhausgasemissionen drastisch reduziert werden. Wir müssen jetzt handeln, um das ökologische Gleichgewicht und zukünftiges Leben nicht weiter zu gefährden.

Kein CO2 zu emittieren – Emissionen also bestmöglich vermeiden und reduzieren – ist dafür noch immer die wirksamste Klimaschutzmaßnahme. Aus diesen Gründen priorisieren wir als Klimaschutzstiftung die CO2-Maßnahmen im Dreiklang

Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren.

Unsere Aktivitäten im Programmbereich und Angebote für die Öffentlichkeit zielen deshalb auf praktische Lösungen ab, die CO2-Emissionen einsparen. Nicht alle Lösungen greifen aber unmittelbar und können Emissionen komplett vermeiden. Trotz bester Dekarbornisierungsstrategien bleiben deshalb meist Restemissionen übrig, die ohne einen Ausgleich zu negativen Klimafolgen führen. Kompensation ist dafür ein sinnvoller Baustein im Rahmen einer umfassenden Klimaschutzstrategie - wenn sie richtig eingesetzt wird und die richtigen Projekte ausgewählt werden.

Kompensation
Wie sie wirkt

Zusätzlich zu einer wirksamen Kompensation von CO2-Emissionen in Projekten des Globalen Südens ist es wichtig, aktiv zum Erreichen der Klimaschutzziele Baden-Württembergs beizutragen. Das schaffen wir in erster Linie durch die bereits angesprochene Reduktion unserer Emissionen, die dafür sorgt, dass die sektorspezifischen Emissionen (z.B. im Bereich Mobilität oder Energiewirtschaft) sinken. Von großer Bedeutung für den Klimaschutzerfolg unseres Landes ist es darüber hinaus, dass natürliche CO2-Senken geschützt und geschaffen werden. Naturbasierter Klimaschutz durch Waldschutz oder Humusaufbau wird ergänzend zur Kompensation deshalb immer wichtiger. Gemeinsam mit unseren Partner gehen wir diese Themen an und bauen weitere, eigene Klimaschutzprojekte in Baden-Württemberg auf.

Regionaler Klimaschutz
So funktioniert die Naturprämie

Klimaschutz als Zukunftsperspektive

Klimaschutz und Nachhaltigkeit beinhalten perspektivisch mehr als die dringend notwendige Dekarbonsierung. Mittel- bis langfristig muss wirksamer Klimaschutz in einem weiteren Verständnis als offene Such- und Lernkategorie gefasst werden:

  • Wie wollen und können wir als Gesellschaft umweltverträglich handeln und wirtschaften, damit die Zukunftsfähigkeit des Planeten und unseres Landes gesichert sind?
  • Wie kann innovative Forschung im Land dabei helfen, die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen - global und regional?
  • Wie schaffen wir es, unsere Kinder und Enkel auf die anstehenden Klimaprobleme vorzubereiten und die Gesellschaft für eine nachhaltige Lebensweise zu sensibilisieren?

Diese Themen wollen wir mit den Investitionen in klimaschutzorientierte Bildungsprojekte und innovative Nachhaltigkeitsforschung in Baden-Württemberg begleiten und mitgestalten. Klimaschutz muss als "Lehrformel" begreifbar gemacht werden, um langfristig und wirksam in der Gesellschaft verankert zu sein.

Klimaschutz nachhaltig verankern
Unsere Programme