Innovationen zur Anpassung
an den Klimawandel

Klimaanpassung: Darum geht es

Mit dem Programm Innovationen zur Anpassung an den Klimawandel der Baden-Württemberg Stiftung werden neue Technologien getestet und vorangebracht, die aktiv dazu beitragen, die Folgen des Klimawandels vor Ort besser zu bewältigen. Die verschiedenen Projekte ergänzen die aktuellen Programme der Klimaschutzstiftung zur Vermeidung, Reduktion und Kompensation von Treibhausgasemissionen, um dem Klimawandel ganzheitlich zu begegnen.

Vor allem digitale Lösungsansätze zur Klimaanpassung stehen dabei im Mittelpunkt, die eine breite Anwendungspraxis im Alltag der Menschen besitzen. Auch die Möglichkeiten der Klimaanpassung im landwirtschaftlichen Sektor werden untersucht, der zunehmend stark von den Klimawandelfolgen betroffen ist. Die Projekte haben 2021 begonnen.

Warum Klimaanpassung?

Die Folgen des Klimawandels merken wir bereits jetzt in Form von Überflutungen, Stürmen und Hitzewellen. Selbst beim Erreichen des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens werden Häufigkeit und Stärke der Extremwettereignisse noch drastisch zunehmen. Als Gesellschaft müssen wir uns auf diese Klimaveränderungen vorbereiten und anpassen, um den menschlichen und wirtschaftlichen Schaden bestmöglich zu verhindern.

Quelle: https://gml.noaa.gov/ccgg/trends/

Exkurs: Keeling-Kurve

Trotz der aktuellen Anstrengungen zur Vermeidung und Reduktion von Treibhausgasemissionen befindet sich die CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf einem historischen Hoch. Aktuelle Messungen (Juni 2022) der meteorologischen Messstation auf dem Vulkan Mauna Loa in Hawaii ergeben die bisher höchste gemessene CO2-Konzentration seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1958. Mit vielen Klimaschutzmaßnahmen wurde zu lange gewartet und zu viele umweltschädliche Emissionen sind in den vergangenen Jahrzehnten bereits in die Atmosphäre gelangt.

Nur ein Teil der historisch entstandenen Emissionen lässt sich über Kompensationsmaßnahmen klimawirksam ausgleichen und binden. Viele Länder, Initiativen und Organisationen arbeiten deshalb mit Hochdruck gemeinsam daran, die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich noch weiter zu senken. Selbst die besten Anstrengungen in diesem Bereich werden den Klimawandel aber nicht mehr gänzlich aufhalten, sondern nur seine schlimmsten Folgen abmildern. Als Gesellschaft müssen wir rechtzeitig auf die unvermeidbaren Folgen vorbereitet sein.

Infos zu den Projekten

Universität Heidelberg, Geographisches Institut und Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT)

Bei zunehmender Hitzebelastung in den Städten ist das Alltagsleben und die Mobilität gerade von vulnerablen Gruppen, wie ältere Menschen, kleine Kinder und Menschen mit chronischen Erkrankungen zunehmend eingeschränkt. Das Forschungsprojekt HEAL will hier Abhilfe schaffen. Ziel ist es, Hitzeareale im Stadtgebiet Heidelberg mithilfe von Sensordaten zu identifizieren und so hitzevermeidende Wegstrecken zu berechnen. Über das Projekt hinaus soll eine Karten- und Routing App und analoge Informationsmaterialien zur Verfügung gestellt werden.

HEAL Infoposter
Video des TdLab Geographie zum Forschungsbereich Anpassung an die Folgen des Klimawandels

 

Ihr Input zum Forschungsprojekt: Damit wirksame und praxisnahe Maßnahmen erarbeitet werden können, ist das Projekt auf Ihre Erfahrungen angewiesen. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme an der folgenden Umfrage.

Umfrage Hitzeanpassung


GIScience News Blog
A safe way through the heat: Transdisciplinary project HEAL makes everyday life easier for at-risk groups
SWR broadcast on the research project HEAL: Taking the safe route through the heat – Transdisciplinary project HEAL makes everyday life easier for at-risk groups
News Blog: Wenn es in der Statd zu heiss wird

Verband zur Förderung angepasster, sozial- und umweltverträglicher Technologien e.V. (AT Verband), Universität Tübingen, Universität Hohenheim

Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, die Streuobstwirtschaft fit für den Klimawandel zu machen. Ausgehend von einer Gefährdungsanalyse ausgewählter Standorte werden Strategien zur Anpassung der Bestände an den Klimawandel entwickelt. Eine stoffflussbasierte Planungsgrundlage ist dabei die Datenbasis für tragfähige Bewirtschaftungs-/Verwertungsmodelle. In dem Projekt werden zudem Materialien für Fortbildungsmaßnahmen der Bewirtschafter:innen erstellt.  

STIK Poster
Projektseite AT-Verband
Projektseite Uni Tübingen

Hochschule Reutlingen / Open science for open innovation (os4os)

Mit Hilfe von partizipativen Bürgerwissenschaften (citizen science) sollen lokale Klimaanpassungsmaßnahmen entwickelt werden. 
Ziel des Projekts ist es, die Folgen des Klimawandels auf lokale Natur- und Lebensräume durch Citizen Science Aktivitäten erlebbar zu machen und gemeinsam mit interessierten Bürgern und Bürgerinnen lokale Klimafolgen Frühwarnsysteme weiterzuentwickeln. 

www.parkli.de
ParKli Projektposter

Hahn-Schickard-Gesellschaft, Villingen-Schwenningen

Von den zu erwartenden, zunehmenden Hitzeperioden sind vor allem ältere und pflegebedürftige Menschen betroffen. In kritischen Situationen können sie, ihre Angehörige oder aber beauftragte Pflegedienste über eine App auf kritische Situationen aufmerksam gemacht und mit Vorschlägen unterstützt. Es wird eine automatische Steuerung z. B. von Rolläden oder Lüftung im smart home entwickelt.

HSG: SmaKi in der häuslichen Pflege
SmaKi Projektposter
Projektpartner Wohlfahrtswerke: Projektseite SmaKi
Hitzewarnungen für Senioren

 

Kontakt

Irene Purschke, Referentin Forschung bei der Baden-Württemberg Stiftung.

Irene Purschke
Referentin Klimaschutzstiftung
Tel +49 (0) 711 248 476-69
purschke@bwstiftung.de