Biogasanlagen für Familien
in Indien

Durch den Bau von Biogasanlagen wird die umweltzerstörende Abholzung und gesundheitsgefährdende Holzverbrennung vermieden. Neben der Reduktion des CO2-Ausstoßes profitieren indische Familien von einer besseren Luftqualität und höheren landwirtschaftlichen Erträgen. 

Im indischen Bundesstaat Karnataka wird durch das Projekt der Bau von Biogasanlagen in über 9.000 ländlichen Haushalten ermöglicht. Biogas entsteht durch die Vergärung von Tierdung und Küchenabwasser, mit denen die Anlagen befüllt werden. Die Energie des Biogases kann anschließend zum Kochen verwendet werden und der verbleibende hochwertige Biodünger ist landwirtschaftlich gut nutzbar. Chemische Düngemittel mit negativer Umweltwirkung können dadurch fortan ersetzt werden.

Gleiches gilt auch für den Feuerholz- und Kerosinverbrauch, die künftig wegfallen. Holz als traditioneller Brennstoff wird durch die Biogansanlagen verzichtbar und die Abholzung des Waldes im Distrikt Kolar wird dadurch gestoppt.

Neben der verhinderten Abholzung und der Treibhausgasreduktion hat der Bau von Biogasanlagen zudem nachhaltig positive Auswirkungen auf die Lebensumstände der örtlichen Bevölkerung. Einerseits verringert sich durch den Wegfall der Holzsammlung die Arbeitslast für Frauen und Kinder – Zeit, die nun für andere Aktivitäten wie Hausaufgaben oder zusätzliche Einkommensquellen verwendet werden kann. Andererseits nimmt die gesundheitliche Belastung durch Rauchverschmutzung ab.

"Früher musste ich zusammen mit meinen Kindern täglich 4 Stunden Feuerholz suchen. Jetzt dauert es nur 20 Minuten, um Biogas zu produzieren"
Rani, Soumpura Village

Die Biogasanlage hat eine Kapazität von zwei oder drei Kubikmetern. Sie ist zum einen abhängig von der Personenanzahl im Haushalt und zum anderen von der Art und Menge der Rinder, die zum jeweiligen Hausstand gehören. Der Bau von Biogasanlagen in ländlichen Haushalten reduziert die Treibhausgasemissionen an drei Orten. Erstens: Bei der Vergärung des Dungs in den Zisternen entwickt das nicht mehr in die Luft. Zweitens: Das entstandene lässt sich als Brennstoff nutzen und ersetzt Feuerholz. Drittens: Der neue Bio-Dünger vermeidet und reduziert eine große Menge an produktions- und transportbezogenen Treibhausgasemissionen von Chemiedünger.

Im Gegensatz zu seiner chemischen Variante führt Bio-​Dünger auch nicht zur Degradation des Bodens und hat überdies einen dreimal so hohen Nährstoffgehalt wie normaler Tierdung. Die Biogas-​Technologie wird im ländlichen Indien eingesetzt. Die indische Nicht-​Regierungsorganisation SKG Sangha führt das Projekt. Dadurch wurden in den letzten 18 Jahren bereits erfolgreich über 100’000 Biogasanlagen in Indien realisiert.

Ohne Biogasanlage sammeln die Frauen 2 bis 4 Stunden Feuerholz täglich. :
Entlastung für Frauen

Biogas fließt direkt aus der Vergärungsanlage durch das Kabel in die Küche. Dieses Ehepaar ist sehr zufrieden mit seiner Biogasanlage. :
Direkter Anschluss

Die Technologie hinter den Biogasanlagen ist einfach, aber sehr effizient und tausendfach erprobt. :
Effizienz zählt

Projektbegünstigte konstruieren die Vergärungsanlage mit Hilfe von Maurern der SKG. :
Bau mit Unterstützung

Das Projekt installiert lokale Biogasanlagen in rund 10.000 Haushalten im ländlichen Bundesstaat Karnataka, Indien. Die Biogasanlagen werden mit tierischen Exkrementen und Küchenabwasser zugeführt. :
Biogasanlagen in ländlicher Region

Im Mischtank wird Dung mit Wasser vermengt. Die Inschrift am Einlass dient der Transparenz und trägt dazu bei, die hohen Qualität-Standards zu halten. :
Qualität-Standards

So funktioniert die Spende für "Biogasanlagen in Indien"

Dieses Angebot ist ein Projekt unseres Kooperationspartners myclimate. Wenn Sie sich für eine Spende in das Projekt über die Klimaschutzstiftung interessieren, wenden Sie sich bitte direkt an uns. 

Mit einer zusätzlichen Spende, die direkt bei der Klimaschutzstiftung verbleibt, unterstützen Sie regionale in Baden-Württemberg. Dieser Teil wird vollständig und ohne Abzug an unsere Partner weitergegeben. Aktuell unterstützen Sie mit dem regionalen Klimaschutzbeitrag die Waldschutzmaßnahmen von Bergwaldprojekt oder den klimafreundlichen Humusaufbau von CO2-Land.

SDGs

Dieses Projekt trägt zu folgenden 11 SDGs bei:

Keine Abhängigkeit von chemischen Düngemitteln dank selbst produzierten organischen Düngers (Slurry), was die finanzielle familiäre Situation von Kleinbauern verbessert.

Nachhaltige Landwirtschaft dank eigens produzierten 301.534 Tonnen Biodünger (6130 Tonnen chemischen Dünger reduziert).

Bessere Luftqualität, von der 50.000 Personen profitieren.

Kinder mehr Zeit, die Schule zu besuchen und Hausaufgaben zu machen, weil das zeitintensive Sammeln von Feuerholz entfällt.

Nur Frauen dürfen eine Biogasanlage kaufen und besitzen. Damit wird die Stellung der Frauen gestärkt und das Machtverhältnis in der Familie ausgeglichen.

Bereits 8033 Biogasanlagen wurden installiert.

22 neue, permanente Arbeitsplätze vor Ort für die lokale Bevölkerung, über 8.000 Leute im Umgang mit Biogasanlagen geschult.

Nachhaltiges Abfallmanagement: organischer Abfall wird weiter verwertet.

6,5 Tonnen CO2 sowie 3,7 Tonnen Holz pro werden jährlich Biogasanlage vermieden.

221.054 Tonnen Holz vor Abholzung bewahrt.

Transfer, Verbreitung und Implementierung von umweltfreundlichen Technologien in Indien.

Goldstandard & CDM

Dieses Projekt ist nach dem Goldstandard und dem Clean Development Mechanism doppelt zertifiziert. Sie können die Dokumentation hier und hier einsehen.

Die hier angebotenen Zertifikate wurden jeweils bis Ende 2020 generiert und eine Vermeidung von Doppelzählungen wird dadurch sichergestellt. Das Projekt kann somit übergangsweise zur Kompensation unvermeidbarer Restemissionen genutzt werden.

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Kontakt

Julia Kovar-Mühlhausen, Leiterin Kommunikation der Baden-Württemberg Stiftung.

Julia Kovar-Mühlhausen
Leiterin Klimaschutzstiftung
Tel +49 (0) 711 248 476-70
kovar@bwstiftung.de