Rund 40 % der Treibhausgas (THG)-Emissionen werden durch den Bau und den Betrieb von Gebäuden und Infrastruktur verursacht. Für einen wirksamen Klimaschutz müssen die THG-Emissionen im Gebäudebereich daher maßgeblich verringert werden. Die Klimaschutzstiftung hat eine Programmlinie Klimaschutz bei Bau, Wohnen und Gebäudenutzung eingerichtet, innerhalb derer zwischen 2022 und 2026 jährlich Forschungsprogramme bzw. ein Ideenwettbewerb aufgelegt werden.
Klimaschutz am Campus
Gebäude nachhaltig nutzen
Darum geht es
Forschungsprogramm der Klimaschutzstiftung Klimaschutz am Campus: Gebäude nachhaltig nutzen richtete seinen Fokus auf Untersuchungen und Maßnahmen an Gebäuden von Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen in Baden-Württemberg. Vier ausgewählte Einrichtungen wurden dabei unterstützt, ihre Gebäude klimaschonender zu betreiben. Die Projekte wurden zwischen Frühjahr 2023 und Sommer 2025 durchgeführt.
Das Programm zielte auf anwendungsnahe Forschungsansätze, die dazu beitragen, die THG- im Gebäudebestand von Wissenschaftseinrichtungen zu reduzieren. In den Projekten wurden beispielsweise Energieverbrauche von Labor- und Vorlesungsgebäuden untersucht, Einsparmaßnahmen durchgeführt und das Nutzerverhalten analysiert und bewertet.
Programmbegleitend wurden mehrere Veranstaltungen durchgeführt, die den Transfer und den wissenschaftlichen Austausch gewährleisten. Im Mai 2023 fand das programmweite Auftakttreffen statt. Im April 2025 tauschten sich rund 40 Teilnehmende auf der Abschlussveranstaltung „KS am Campus – Hochschulen ins Doing bringen“ zu den Projektergebnissen und weiteren Perspektiven für Maßnahmen zum an den Hochschulen aus. Die Projektergebnisse sind auf Wissenschaftseinrichtungen übertragbar und wurden in Abschlussberichten dokumentiert, die auf Nachfrage zur Verfügung gestellt werden. Die Kurzfassungen können im Folgenden heruntergeladen werden.
Kurzbeschreibung der geförderten Projekte
Universität Konstanz
Ziel war es, die Einflussfaktoren auf die Effizienz und Akzeptanz von Einsparmaßnahmen an unterschiedlichen Campusstandorten zu ermitteln. Dazu wurde zunächst der Energiebedarf verschiedener Gebäude erfasst und berechnet. Danach wurden Maßnahmen zur Senkung der - umgesetzt. In diesem Zusammenhang wurde auch das Nutzerverhalten und die Akzeptanz der Maßnahmen erfasst.
Hochschule Esslingen
Im Fokus dieses Projekts stand die Effizienz der Raumwärmeversorgung in Büros und Vorlesungsräumen. Mithilfe von Simulationen und experimenteller Laborarbeit wurden relevante Rahmeninformationen entwickelt und ein Modell aufgebaut. Dieses Modell wurde in einer prototypischen Feldmessung in Büro- und Vorlesungsräumen der Hochschule Esslingen getestet.
Hochschule Rottenburg
Das Forschungsprojekt hatte das Ziel, Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, um den Energiebedarf von Laborgebäuden an Hochschulen nachhaltig zu reduzieren. Neben technologischen Innovationen wurden soziale Innovationen - Veränderungen von Verhalten und Einstellungen - implementiert. In dem Projekt wurden Ansätze zur Reduzierung des Energieverbrauchs des Großverbrauchers Zentrallabor entwickelt und getestet. Die gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse des Projekts liegen in einem Leitfaden vor, der für und von Hochschulen genutzt werden kann.
Hochschule für Technik, Stuttgart
NeuLand fokussierte auf die systematische Verbesserung klimabezogener Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse in der öffentlichen Infrastruktur des Hochschulbereichs Baden-Württembergs. Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass bestehende -maßnahmen an Hochschulen häufig durch fragmentierte Zuständigkeiten, fehlende Datenintegration und unzureichend operationalisierte Zielsysteme gebremst werden. Vor diesem Hintergrund wurden zentrale Hemmnisse beim Aufbau eines wirksamen Klimaschutzmanagements adressiert. Einbezogen wurden neu definierte sowie bereits aufgestellte Maßnahmen v.a. in den Bereichen Raum- und Energieeffizienz, Energiemanagement sowie Aspekte der Prozessoptimierung.
Impressionen vom Auftakttreffen
Am 2. Mai 2025 fand das Auftakttreffen zum Programm am Campus in der Baden-Württemberg Stiftung statt. Rund 30 Teilnehmende informierten sich über die geförderten Projekte und tauschten sich über die Herausforderungen auf dem Weg zum klimaneutralen Campus sowie methodische Ansätze aus. Der Gastvortrag von Professor Harald Mandel (DHBW Stuttgart) gab Einblicke in die Aktivitäten der DHBW und gab Gedankenanstöße zum klimaneutralen Campus. Gruppenarbeiten, u. a. zu möglichen Transferkonzepten, vertieften den Austausch zwischen den WissenschaftlerInnen.
Kontakt
Irene Purschke
Referentin Klimaschutzstiftung/Forschung
Tel +49 (0) 711 248 476-69
purschke@bwstiftung.de